Johann Andreas Herrlein (1723-1796)

 
 

Johann Andreas Herrlein

Hofmaler der Fuldaer Fürsten und Bischöfe

Zum Œuvre von Johann Andreas Herrlein ist bis heute, trotz eines weit ins 19. Jahrhundert reichenden wissenschaftlichen Interesses, kein Werkverzeichnis erschienen. Die Zahl der in musealen und privaten Sammlungen inzwischen bekannt gewordenen Gemälde bewegt sich im hohen dreistelligen Bereich, und immer wieder tauchen im Kunsthandel einzelne Objekte auf, die entweder aufgrund Signatur oder Überlieferung eindeutig dem Maler zugeschrieben oder auch anonym angeboten werden. Ein Werkverzeichnis bleibt deshalb immer noch ein Desiderat, weil viele Fragen zur Datierung, aber auch Zuschreibung, insbesondere die Scheidung des Frühwerks vom Schwiegervater und Mitmeister Emanuel Wohlhaubter, aber auch des Spätwerks von den in der Werkstatt tätigen Söhnen, vor allem von Johann Leonhard, teilweise ungelöst blieben. Während die frühesten Abhandlungen des Frankfurter Friedrich Gwinner von 1862 und des Fuldaer Ferdinand Zwenger von 1881 eher biographischen Charakter hatten, versuchte um das Jahr 1905 Michael Epstein und später Otto Barnickel (1933) auch das Werk zusammenfassend zu behandeln. Seit den 1930er Jahren veröffentlichten Anton und Franzi Schmitt zahlreiche Beiträge, die sich einzelnen Werken und Werkgruppen widmeten. Aus dieser jahrzehntelangen Beschäftigung mit dem Werk Herrleins sollte letztendlich eine große Monographie entstehen, worauf das gesammelte Material abzielte. Die Arbeit gelangte aber nie zum Abschluss, und das gesamte Material übernahm ich 1982, um das Werk fortzusetzen. Nicht unerwähnt dürfen auch die zahlreichen Beiträge bleiben, die der Fuldaer “Privatgelehrte” Ernst Kramer zum Thema beigesteuert hatte, ohne eine beabsichtigte Zusammenfassung jemals herausgegeben zu haben. Letztlich hat auch die bereits erwähnte große Ausstellung mit dem 1991 erschienenen Katalog, trotz eines Versuchs, die Voraussetzungen zu klären und das Gesamtwerk zu gliedern, viele Fragen offen gelassen. Auch wenn diese bereits fast dreißig Jahre zurück liegt, bleibt sie dennoch das Standwerk über Johann Andreas Herrlein, weil sie bis heute nur in wenigen Einzelaspekten eine Fortführung erfahren hat.

Lit.: Johann Andreas Herrlein und die barocke Malerei in Fulda. Ausstellungskatalog von Gregor K. Stasch, Vonderau Museum Fulda 1991